Sonntagsspaziergang durch Pfaffenwiesbacher Gemarkung
Wunderschöne artenreiche Wiesen am 31. Juli 2005
Seltene Malvenart entdeckt

Heute machten wir einen Ausflug für unseren "Sonntagsspaziergang" in die Landschaft von Pfaffenwiesbach. Andrea Pfäfflin hatte einen wunderbaren Rundweg mit immer wieder schönen Aussichten, vielen interessanten Plätzen und vielfältigen Blumen ausgesucht.


Nachdem wir in der Nähe des Reitplatzes geparkt hatten, zeigte uns Andrea wenig später einen Wegrand, wie er aussehen soll, um für die Natur einen idealen Nutzen zu bieten. Das Gras war hoch genug, um für Kleinlebewesen Unterschlupf und Deckung zu bieten, die vielen Blüten dienen zahlreichen Insekten als Nahrung.

Leider werden anderswo Wegränder nicht stehen gelassen, sondern regelmäßig abgemäht, so dass dieser wichtige Lebensraum zerstört wird.


Eine Pflanze am Wegrand, die wir entdeckten, war ein "Echter Ziest".



Am Wiesen-Bärenklau tummelten sich Dutzende von Schwebfliegen und andere Insekten.


Hier gingen wir an einem Wiesenstück vorbei, das nicht gemäht wurde und wieder eine ganz andere Pflanzenwelt aufwies.



Und schon wieder ein schöner Ausblick.


Obwohl viele der Wiesen in diesem Jahr (meist im Juni) gemäht wurden, blühten sie schon wieder und erinnerten uns an eine Bergwiese im Allgäu...

Wir glauben nicht, dass es eine solche recht ausgemagerte Wiese in Wehrheim gibt. Es dauert wohl doch eine ganze Reihe von Jahren, bis eine Wiese, die mal intensiv genutzt wurde, so ausmagert, dass man diese Blumenvielfalt beobachten kann.



Auf einer dieser Wiesen entdeckten wir den Augentrost, eine ganz kleine Pflanze, die Andrea uns zeigte, sonst hätten wir sie bestimmt übersehen.


Der Waldkindergarten hatte eine Insektennistwand angelegt, an der es immer etwas zu beobachten gab. Andrea möchte gern das Dach begrünen und hat Wolf-Dieter gefragt, wie dies am besten zu machen ist.



Auf einer weiteren Wiese haben wir eine (für uns) neue Pflanze bestimmen könen: Den Färberginster.


Teilwiese entdeckten wir ganze Flächen von Thymian, der gerne von Insekten angenommen wird.



Erst hielten wir diese Pflanze für eine Nelke, aber beim Studieren unserer Bücher entdeckten wir, dass es das "Echte Tausendgüldenkraut" sein musste.


Auch Malven waren auf den Wiesen verstreut zu entdecken.

Beim Blick ins Bestimmungsbuch sahen wir, dass es sich um eine "Moschus-Malve" handelt und diese ist - laut Buch - selten. Das ist doch schon wieder mal etwas Besonderes!




Uns hat der Pfaffenwiesbacher Sonntagsspaziergang sehr gut gefallen. Nur ein paar Kilometer von Wehrheim entfernt, bietet diese Landschaft andere Reize und andere Strukturen, was doch immer wieder verwundert.

Nicht weit weg von unserem Naturschutzschwerpunkt, dem Bizzenbachtal, herrschen hier teilweise ganz andere Bedingungen für unsere Natur, die eine andere Artenvielfalt hervorbringt.

Hier wird uns wieder klar, wie wichtig es ist, seinen Blick nicht nur auf ein kleines Gebiet zu beschränken, sondern sein Auge "großflächig" schweifen zu lassen!

Pfaffenwiesbach jedenfalls - da sind wir uns einig - ist eine (Natur-)Reise wert.

Vielen Dank an Andrea, die uns die kleinen und großen "Schätze" gezeigt hat.