Sommer: Gute Aussichten für neuen Flugplatz an der Schlink

Aus der Taunus Zeitung vom 07.01.2003
Glühweinfete am 4. Januar 2003

Von Gerrit Mai

Wehrheim Seit dreißig Jahren – ebenso lange wie die Ortsgruppe Wehrheim des Naturschutzbundes (NABU), früher Vogel- und Naturschutzgruppe, existiert – gibt es das beliebte Treffen am Beginn eines Jahres. "Aus der Fettfete ist eine Glühweinfete geworden", berichtet der Vorsitzende Franz-Josef Salzmann. Denn den Grundstein für diese bei den Wehrheimern sehr beliebte Veranstaltung hatte die Jugendgruppe gelegt, die zur damaligen Zeit noch auf dem Grundstück des Vorsitzenden Günter Bohris Fett für die Vogelfütterung erhitzt hatte. Doch die Geruchsbelästigung für die Nachbarn war mit der Zeit zu groß geworden, so dass die Naturschutzgruppe zunächst zum Stockborn auswich.

Später kam dann der Glühwein-Brauch dazu und irgendwann habe jemand auch mal Grillwürstchen mitgebracht. Das kam bei den Vogelfreunden so gut an, dass die Glühweinfete nun schon seit vielen Jahren auf dem Grillplatz am Schwimmbad stattfindet. Auch Bürgermeister Gregor Sommer, frisch aus dem Urlaub gekommen, ließ sich Grillwürstchen und Glühwein schmecken.

Sommer hatte eine gute Nachricht für die Naturschützer: "Der Antrag für den neuen Flugplatz für die Fliegergruppe Hochtaunus ist eingereicht", berichtete der Rathauschef. Der neue Platz soll links der Straße Wehrheim/Pfaffenwiesbach in Höhe der "Schlink" am Waldrand des "Schmidtholz" liegen.

Sommer zeigte sich zuversichtlich, dass der Antrag vom Regierungspräsidium genehmigt werde. Man habe alle erforderlichen Unterlagen für die Obere Naturschutzbehörde beigefügt. Von dort sei signalisiert worden, dass der Platz für die Modellfliegerei geeignet sei. Mit dem Landwirt, dem dieses Grundstück gehört, konnte ebenfalls eine Einigung erzielt werden, wie der Bürgermeister berichtete. "Wir sind glücklich, dass es nach so vielen Jahren doch noch zu einer guten Lösung gekommen ist", bekennt Franz-Josef Salzmann. Vor allem der zweite Vorsitzende der Naturschützer, Wolf-Dieter Herrmann, habe nicht locker gelassen und sich dafür eingesetzt, dass die Natur im Bizzenbachtal von störenden Einflüssen frei gehalten werde.

"Der Platz an der Schlink ist eine gute Lösung", sind sich alle einig, vor allem da auch die schon vorhandenen Parkplätze genutzt werden könnten. Wie wichtig die Arbeit des NABU in den vergangenen dreißig Jahren war, habe sich erst jetzt wieder gezeigt, als durch die enormen Regenfälle der vergangenen Tage erneut Hochwassergefahr bestanden habe, erklärte Salzmann. Durch die angelegten Auwiesen im Bizzenbachtal habe das sonst übliche Hochwasser im Wohngebiet "Stecker" verhindert werden können.

"Die Teiche waren bis zum Rand voll mit Wasser", berichtete Salzmann. Das werde nun nach und nach abgegeben und komme nicht als Schwall auf einmal in die Wohngebiete. Immerhin 30 Biotope wurden in den vergangenen 30 Jahren angelegt. "Im kommenden Jahr müssen wir uns um die Pflege dieser Biotope kümmern", zeigte Franz-Josef Salzmann die Arbeit auf, die 2003 für den NABU in Wehrheim ansteht. Da müssen Hecken und Bäume geschnitten werden, Zäune und Teiche kontrolliert, sowie Dämme erneuert werden. Um diese Arbeit wieder zusammen angehen zu können, darf allerdings auch die Gemeinschaft nicht zu kurz kommen und das Gespräch mit Gleichgesinnten. Beides wird bei der Glühweinfete in besonderem Maße gepflegt.